
„Die Gesetze sind wie Spinnennetze, in denen sich die kleinen Insekten verfangen, während die großen hindurchdringen.“
Solon, griechischer Philosoph und Politiker, wurde im Altertum unter die „sieben Weisen Griechenlands“ gerechnet, da seine Ideen eine ebenso profunde Tiefe, als auch sein Schaffen eine große Reichweite aufwies. Aufgrund der nach ihm benannten solonischen Gesetze und weiterer Reformen für Wirtschaft und Gesellschaft wird er als Wegbereiter der attischen Demokratie angesehen, doch seine kritische Ethik verwarf das Ideal eines perfekten Staats. Als Gesellschaftskritiker bemängelte er in einer eindrucksvollen poetischen Sprache mit viel Engagement, dass die Korruption allgegenwärtig wäre und es ein Gesetz für die Armen, wie auch ein anderes Gesetz für die Reichen gebe, und dass die Staatsform selbst die Menschen nicht bessere. Weniger bekannt ist, dass Solon ein früher Vorfahre Platons war, der jenen politischen Idealismus wahrscheinlich sehr skeptisch betrachtet hätte.